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Verwundete Eferdinger
11. December 2016
Achleitner Karl aus Hinzenbach
29. December 2016
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Weihnachten in den Pflegestätten

Am 1. Dezember 1914 kamen zum ersten Mal Verwundete Soldaten in die Eferdinger Pflegestätten, und zwar 24 ins Schiferstift (Spital bzw. Baron Schifersches Erbstift), 26 in die Turnhalle, 10 ins Neumüllerhaus und 20 in das Schloss Starhemberg.

Der 6. Dezember, Namenstag des Heiligen Nikolaus, fiel auf einen Sonntag, und so ging es mit den marschfähigen Soldaten zum gemeinsamen Kirchtag. An diesem Tag trafen besonders viele Spenden (Brot, Wuchteln, Zigaretten, Most, etc) ein.[i] Es kam auch ein besonderer Besuch in die Pflegestätten, wie das Linzer Volksblatt berichtet: „Nikolo und Krampus ließen es sich nicht nehmen, hier auch die Pflegestätten des Roten Kreuz für die Verwundeten zu besuchen. Nicht allein Nikolo, sondern angesichts der Bedauernswürdigkeit der armen Verwundeten auch der sonst bösartige Krampus brachte Geschenke. Gutherzige Wohltäter, respektive Wohltäterinnen, hatten die Körbe Nikolos und des Krampus gefüllt und so konnten diese beiden jedem der Verwundeten eine Anzahl Zigaretten, Briefpapier, Gebäck, Aepfel, Würste und Nüsse bescheren. Die Freude der beschenkten Polen, Ruthenen und Rumänen war eine große.“[ii]

Während am 24. Dezember 1914 in Aschach an der Donau zum ersten Mal elektrisches Licht angeht[iii], liefen in Eferding emsige Vorbereitungen, sollte doch am nächsten Tag in allen Pflegestätten eine große Christbaumfeier stattfinden. Dazu waren aus Platzmangel nur (!) Vertreter der Behörden, der Gendarmerie, Geistlichkeit, Finanzwache, Lehrer, Ärzte, Elektrizitätswerk, Vereinsausschüsse und  Bürgermeister verschiedener Gemeinden geladen. Der Kirchenchor sang unter der Leitung von Irma Schäffer[iv] und Herr Schachinger hielt eine patriotische Ansprache, die „in ein 3 maliges Hoch auf seine Majestät den Kaiser“ ausklang. Die Anwesenden stimmten die Volkshymne an. Nach einem polnischen Weihnachtsgedicht wurden Geschenke verteilt. Jeder Verwundete wurde mit „warmen Hemd u. Hose, 2 Sacktüchern, Ohrenschützern, und je 100 Zigaretten und einen großen Teller Backwerk“ beschenkt, sie dankten es im Schiferstift mit einem polnischen Lied. Die Feier verlief in den drei Pflegestätten ähnlich, im Schloss waren außerdem noch Teile der Familie Starhemberg anwesend. Franziska Fürstin Starhemberg war leider verhindert.[v]

Den Aufzeichnungen nach dürfte sich der einzige Soldat in der separierten Infektionsabteilung im Schiferstift, Herr Athanasius Ticzyecz, besonders gefreut haben. Ihm wurde ein eigenes kleines Christbäumchen gebracht. Er war „zu Thränen gerührt“, wie es dort heißt. [vi]

Die Namen aller 21 Soldaten der Feier im Schloss Starhemberg sind bekannt:

Lantos Ferenz, Infanterist Lst.I.R. 31 2. Komp., geboren 1875 Felsöszollöt
Hlavacs Thomas, Infanterist Lst.I.R. 31 8. Komp.
Molnar Lajos, Infanterist Lst.I.R. 31 2. Komp.
Basczan Mark, Infanterist Lst.I.R. 20 5. Komp.
Kiss Josef, Korporal Lst.I.R. 31 8. Komp.
Molnar Karoly, Gefreiter Lst.I.R. 20 5. Komp.
Heinzelmann Anton, Infanterist Lst.I.R. 31 7. Komp.
Kovacs Imre, Infanterist Lst.I.R. 20 8. Komp.
Kiss Ferencz, Infanterist Lst.I.R. 31 2. Komp.
Orzendovicz Stefan, Infanterist Ldw.I.R. 22 3. Komp., geboren 1882 Rewna
Tostercan Nikolaus, Infanterist Ldw.I.R. 22 3. Komp., geboren 1889 Woloka
Helmetsberger Josef, Landwehrschütze Ldsch.R. 1 6. Komp., geboren 1893 Kemading
Löcker Josef, Landwehrschütze Ldsch.R. 1 6. Komp., geboren 1890 Pichl
Sanlich Heinrich, Landwehrschütze Ldsch.R. 1 4. Komp., geboren 1893 Wien
Ernst Heinrich, Infanterist Inft.R. 4 8. Komp., geboren 1893 Göllersdorf
Capra Giovanni, Landschütze LdschR Nr. 1 6. Kompanie, geboren 1872 Carzano
Konde Janos, Infanterist Lst.I.R. 14 9. Komp., geboren  1878 Bograjn
Kuttmayer Josef, Infanterist Infl.R. 19 6. Komp., geboren  1888 Gjornat
Gerencser Ferencz, Infanterist Lst.I.R. 18 8. Komp., geboren 1880 Szombathely
Ott Franz, Gefreiter Inft.R. 19 11.Komp., geboren 1885 Varpalota
Pedrolli Ernesto, Landwehrschütze Ldsch.R. 1 3. Ers.Komp., geboren 1893 Pomarolo

 

[i] Tagebuch der Militärpflege des Zweigvereines Eferding vom Roten Kreuz. Eferding: 1915, Seite 3.

[ii] Linzer Volksblatt, 11.12.1914, Seite 3, Mitte

[iii] Linzer Tagespost, 30.12.1914, Seite 6, Links

[iv] Irma war der Rufname, geborene Maria; später verheiratete Maria Nemetz

[v] Tagebuch der Militärpflege des Zweigvereines Eferding vom Roten Kreuz. Eferding: 1915, Seite 5f

[vi] Tagebuch der Militärpflege des Zweigvereines Eferding vom Roten Kreuz. Eferding: 1915, Seite 6.

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