Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr

Die Veränderungen in der Medizin und am Gebiet der Krankenhäuser brachten auch die Notwendigkeit erkrankte und verletzte Patienten schonend dorthin zu verbringen. Am 27. Dezember 1899 wurde dafür bei der Freiwilligen Feuerwehr Eferding eine eigene Rettungsabteilung (auch Rettungs- oder Krankentransportkolonne genannt) gegründet. Aber auch schon vorher hatte man eine Tragbare zur Verfügung und transportierte Verletzte, wie zum Beispiel jene schwer Verwundeten bei einem Brand am 18.05.1898 in Hinzenbach (aus “Zeitschrift der oberösterreichischen Feuerwehren, 1.6.1898):

“Schon vor Eintreffen der Feuerwehren verunglückten 2 Bewohner des Betenmacherhäusl und erlitten Brandwunden, so daß sie in das Spital nach Eferding überführt werden mußten; auch später noch verunglückte ebenfalls beim Betenmacherhäusl ein Bauernknecht Namens Alois Auer und wurde derselbe in gräßlichem Zustande auf der Sanitäts=Feldtrage von der Sanitätsabtheilung (Anm: erst 1,5 Jahre später offiziell gegründet) der Eferdinger Feuerwehr in das Spital nach Eferding übertragen. Auer und die Witwe Klinger sind bereits den schwerden Brandwunden erlegen und beide am 22. d. M. beerdigt worden.”

Dies war wahrscheinlich jenes Ereignis das zur Gründung der Rettungsabteilung geführt hat. Ausführlicher wird der Einsatz hier dargestellt.

Ab 1906 fuhr die Rettungsabteilung unter dem Zeichen des Roten Kreuzes. 1912 gab es dann bereits vier solcher Einrichtungen im heutigen Bezirksgebiet (Aschach, Eferding, Haizing bei Hartkirchen, Prambachkirchen), im Umfeld noch Heiligenberg/Waizenkirchen, Peuerbach, St.Thomas/Waizenkirchen und Waizenkirchen. Immer wieder wurden auch kranke und verletzte Personen ins Bürgerspital Schiferstift gebracht.
Die Krankentransportkolonne in Eferding verfügte mit Jahresende 1906 über 20 Mitglieder und folgendes Inventar:

  • Komplett eingerichteter Rettungswagen mit elektrischer BeleuchtungSanitätskolonne
  • Rettungskarren mit Matratzen und Decken
  • Feldtragbare
  • Feldapotheke
  • Rettungsboot
  • Wärmeapparat
  • Rettungskasten, Verbandmaterial

1908 wurden 23 Überführungen mit dem Rettungswagen und 23 „Interventionen“ mit teilweisem Transport durchgeführt. Ferner fand regelmäßig ein Sanitätsunterricht statt. Es nahmen alle 21 Mannschaftsmitglieder daran teil.

Sanitätskurs

Sanitätskurs

In diesem Jahr 1913 stieg die Anzahl der Mitarbeiter in der Rettungskolonne bereits auf 31 Personen. Es waren dies:

Kommandant Schachinger Carl, Kaufmann
Dr. Anton Tröster, Arzt
Aigner Johann, Schuhmacher
Kellermair Leopold, Schuhmacher
Anzengruber Josef, Schuldiener
Klinglmaier Franz, Wagner
Auer Alois, Bäckermeister
Kraxberger Alois, Schuhmachermeister
Augendopler Karl, Friseur
Krempke Rupert, Lehrer
Boldog Franz, Friseur
Landauer Josef, Friseur
Edtmair Heinrich, Holzbearbeiter
Lehner Franz, Tischlermeister
Eibl Ignaz, Sattlermeister, stv.Kdt.
Mair Michael, Gastwirt
Emmerstorfer Johann, Kaminfeger
Mairhofer Leopold, Schuhmacher
Flehschurz Franz, Mesner
Prokesch Franz, Sattler
Forsthuber Franz, Vereinsdiener
Sonnleitner Josef, Arbeiter
Girlinger Karl, Holzbearbeiter
Schwarzl Ignaz, Schlossermeister
Hauer Franz, Kaufmann, Drechsler
Weiser Adolf, Goldarbeiter
Herletz Ludwig, Konditor
Wessely Franz, Sattlermeister
Jellinek Max, Spengler
Zöchling Karl, Gastwirt
Kapsamer Ernst, Malermeister

Rettungsabteilung

Rettungsabteilung