Pflegestätte Schloss Starhemberg
Das Angebot zu Errichtung einer Pflegestätte im Schloss Starhemberg wurde mit einem Schreiben vom Landeshilfsverein am 29.09.1914 angenommen und ersucht sogleich die Räume bereitzustellen. Dem Schreiben angeschlossen ist eine umfangreiche Belehrung, unter anderem die Kennzeichnung: „Auf dem Gebäude ist die Fahne mit dem Roten Kreuz zu hissen und eine Aufschriftstafel ‘Pflegestätte vom Roten Kreuz‘ anzubringen“.
Es wurde eine Privatpflegestätte für „12 Offiziere und 20 Mann“ eingerichtet und vom 1. Dezember 1914 bis 9. Oktober 1915 betrieben. Sie unterstand als einzige in Eferding nicht den Zweigvereinen des Roten Kreuzes. Die administrative Leitung und Verwaltung wurde vom fürstlichen Sekretär, Herrn Michael Sterrer, besorgt, unterstand aber wie alle anderen dem Militär bzw. dem Reservespital Wels. Tatsächlich wurden aber keine Offiziere zugewiesen sondern 87 verletzte Soldaten, die jeweils einige Wochen blieben und es in Summe auf 4373 Verpflegungstage brachten.
Die ärztliche Versorgung führte Dr. Anton Tröster unentgeltlich durch. Allerdings nicht vor Ort im Schloss, sondern in seiner Ambulanz in der Pflegestätte im Schiferstift. Die Pfleglinge mussten sich zur Begutachtung dorthin begeben.
Die Gesamtkosten für Unterbringung, Versorgung und Verpflegung (es wurden unter anderem Kosten für Einrichtung, Beheizung, Ausspeisung, Beleuchtung, Apotheke, Bandagist, Tabak und Zigarren angeführt) betrugen den stattlichen Betrag von rund 19.000 Kronen. Von der Militärverwaltung wurden 11.757 Kronen rückerstattet, die Differenz von 7.243K wurde durch Frau Franziska Fürstin Starhemberg privat beglichen.