Pflegestätte Schiferstift
Als Bürgerspital für Arme und Erkrankte war das Schifersche Erbstift besonders geeignet. Schon 1890 wurden im Zuge einer Bauänderung ein Zimmer für Wärterinnen, ein Requisitenzimmer, eine abseits gelegene Infektionsabteilung sowie eine Totenkammer eingerichtet und ein „Thurnfield’scher Desinfections-Apparat“ angeschafft. Sämtliche Auslagen wurden aus dem Vermögen der Stiftung bestritten.
Im September 1914 richtete die Sanitätsabteilung der Feuerwehr fünf Räume als Notspital mit Betten für Verwundete ein. Die Damen des Frauenhilfsvereines kümmerten sich um die Ausstattung mit Leintüchern und Bettzeug. Diese Betten darf man sich aber nicht allzu komfortabel vorstellen, denn die Soldaten schliefen darin auf einem Strohsack dessen Stroh nur selten gewechselt wurde. Bei Krankheitsverdacht wie Typhus wurde das Stroh verbrannt und der Raum desinfiziert.
Nach Aufnahme des Betriebes wurde diese Pflegestätte von Frau Anna Schachinger geleitet. Als Pflegerinnen arbeiteten Karoline Löcker, Irma Schäffler, Fräulein Witzany, Fräulein Bernauer, Fräulein Flehschurz und Fräulein Beltrame mit. Die ärztliche Betreuung übernahm Dr. Tröster.
Das Essen für die verwundeten Soldaten wurde in Kochkisten vom Gasthaus Hellmaier „Hiaslwirt“ angeliefert. Abgerechnet wurde jeweils am Monatsende.