1916 gingen die Geldvorräte des Roten Kreuz durch die bereits zweijährige Kriegstätigkeit zu Neige und man suchte dringend nach neuen Einnahmequellen. Nach den positiven Erfahrungen aus der Beteiligung bei anderen Aktionen, wie zum Beispiel im März 1915 an der Kriegsmetallsammlung sowie an der späteren Woll- und Kautschuksammlung, entschloss man sich zur österreichweiten Abhaltung einer „Rot-Kreuz Woche“. Den Schwerpunkt dieser Aktion sollte das Sammeln von Geldspenden in Sammelbüchsen sowie der Verkauf von Gedenkblätter und offiziellen Abzeichen (Emailglasabzeichen, Metallnadeln und Metallbroschen) bilden. Für die Anwerbung neuer Mitglieder wurden an die Spendensammler Werbeblocks mit Mitgliedskarten ausgegeben. Zum Erreichen eines maximalen Effektes sprach man viele verschiedene Gruppen an. Die Rot-Kreuz Landesleitung wies beispielsweise gesondert auf die wünschenswerte Einbindung des Klerus und der Lehrerschaft hin. Um die Teilnahme der Schüler an dieser Aktion zu ermöglichen wurden vom Unterrichtsministerium zwei schulfreie Tage genehmigt. Es lief eine gigantische Propagandamaschinerie zur Unterstützung an. In den Wochen davor startete eine Plakatkampagne und zahlreiche positive Berichte über die Tätigkeiten des Roten Kreuzes erschienen in den Tageszeitungen. Für jede Wohnung im Ort wurde ein Spendenaufruf von den politischen Bezirksbehörden zugesandt, die persönliche Zustellung dieser war durch Schüler am 1. Mai 1916 vorgesehen. Zwei Drittel des Reinertrages sollte für die Pflege verwundeter […]